Der Berufsschullehrerverband in Sachsen
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Die LVBS - Kolumne KW 11 - 2018
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
nun hat die sächsische Staatsregierung nach langem Ringen ein weiteres Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht. Statt 213 Millionen Euro_sind es erstaunliche 1,7 Mrd. Euro für die kommenden 5 Jahre geworden. Geld, welches über 28 Jahre auf unsere Kosten eingespart wurde und nun doch noch ausgereicht werden muss.
Mit der Verbeamtung wird erstmals in Sachsen auf den Status der anderen Bundesländer nachgezogen, befristet auf 5 Jahre mit Stichtag zum 1. Januar 2019 – für ca. 3000 Berufsschullehrer zu spät. Die Anerkennung ihrer Lebensleistung „dürfen“ sie sich jetzt durch leistungsorientierte Bezahlung erneut verdienen. Zulagen, Leistungsprämien und ein geringer Anteil an Beförderungen in die E14 bilden einen Punkt in dem 2018er Lehrerpaket ab. Die Gleichstellung von DDR Abschlüssen ist dagegen zu begrüßen und längst überfällig.
Die im System der berufsbildenden Schule arbeitenden Lehrkräfte erleben dennoch wiederholt keine angemessene Beachtung.
Für uns ist die Verbeamtung dennoch ein notwendiges Signal zur Lehrergewinnung, gleich wohl unsere Forderungen nach Verbeamtung und Anerkennung der Lebensleistung nur unzureichend auf den Weg gebracht sind. Trotz zahlreicher Gespräche und Hinweise sind unsere unterbreiteten Vorschläge und Argumente „wohlwollend“ zur Kenntnis genommen, aber nicht in das Papier eingeflossen. Wir freuen uns für die Kolleginnen und Kollegen der anderen Schularten für die Verbesserungen, sind aber enttäuscht, dass vor allem in der berufsbildenden Schule die älteren Kolleginnen und Kollegen so wenig Wertschätzung erfahren. Uns bleibt, den Prozess der Anerkennung weiter aktiv zu begleiten. Angebote seitens der Politik für kommende Gespräche liegen dem LVBS vor und werden wahrgenommen.
Den Spagat, die junge Lehrergeneration mit ihrer Verbeamtung, als Bereicherung und Unterstützung in den Kollegien aufzunehmen, ist vermutlich die einzige Alternative, um die Arbeitsbelastungen perspektivisch zu senken. Es wäre illusorisch zu denken, dass der eingeschlagene Weg vor allem in den Berufsschulen reibungslos und solidarisch abläuft und sofort das Dilemma der zurückliegenden Jahre beseitigt. Es ist ein Anfang und kein Aufbruch, in dem aber erstmals das SMK und das SMF sich einvernehmlich ihrer Verantwortung bewusst geworden sind, Lehrergewinnung progressiv zu betreiben. Dabei ist immer noch nicht erkennbar, dass die Probleme der Berufsschulen beachtet und angemessen gewürdigt werden. Wir bleiben dran, dies zu ändern!
Herzlichst Ihr
Dirk Baumbach
- Vorsitzender